...Firma Weingartner durch Herrn Johann Weingartner und seiner Ehefrau Magdalena in Gündlkofen gegründet. Mit einem Magirus kombiniert als Bus und Lkw fing alles an.
Als erstes galt es die kleinen Dörfer der damaligen Gemeinde Gündlkofen an die Stadt Landshut anzubinden, die öffentliche Linie 9 von Reichersdorf-Attenhausen-Gündlkofen-Münchnerau nach Landshut entstand. Zu dieser Zeit verkehrten in Landshut nur von Pferden gezogene Personenwagen die auf Schienen liefen. Die damalige Endhaltestelle befand sich in der Ländgasse vor dem bis heute bestehenden Gasthaus Heißbräu.
Um den Anforderungen gerecht zu werden wurde 1938 ein weiterer neuer Bus der Marke Mercedes angeschafft. Bei Kriegsausbruch mußte Herr Weingartner mit diesem Bus bis 1945 an die Front. Während dieser Zeit ruhte der Lkw- und Linienverkehr.
Nach Kriegsende 1945, aber noch vor der Entlassung von Johann Weingartner aus russischer Gefangenschaft, organisierte seine Ehefrau Magdalena Weingartner einen Omnibus aus den ehemaligen Wehrmachtsbeständen. Zwei von drei damals vorhandenen Fahrzeugen, die die Wehrmacht zu Kriegszwecken einzog, konnten nicht mehr wiederbeschafft werden
Johann Weingartner kehrte aus russischer Gefangenschaft zurück, und beantragte bei der Regierung die Wiederaufnahme der im Krieg stillgelegten Linie 9. Im gleichen Jahr wurde eine Baugenehmigung für ein Wohnhaus mit Busgaragen in der Bahnhofstraße 20 bei der Gemeinde Gündlkofen beantragt. Bald darauf sollte eine kleine öffentliche Tankstelle zum Wohnhaus dazu kommen. Diese neue Adresse ist bis heute die Firmenzentrale von Weingartner Reisen.
Unterstützung in seiner Arbeit fand Herr Weingartner Johann in seinem Sohn Helmut, der 1956 nach einer Kfz-Mechaniker-Ausbildung im Autohaus Mundigl, in den elterlichen Betrieb mit einstieg. Damals war Helmut Weingartner einer der ersten Lehrlinge des gerade eröffneten Autohauses.
Im Jahr 1965 heiratete Helmut Weingartner seine Frau Minna, geb. Birgmann. Nun konnte in Gemeinschaftsarbeit das Verkehrsunternehmen "Hans und Helmut Weingartner" mit einem ansehnlichen Fuhrpark aufgebaut werden. Für das Unternehmen fuhren Lkws im Baustellenverkehr; und um dem angestrebten Reiseverkehr gerecht zu werden, wurden immer modernere und komfortablere Busse angeschafft.
Durch die Schulreform 1970 konnten zahlreiche Schulbuslinien bedient werden. Der bereits vorhandene Fuhrpark erfuhr dadurch eine bessere Auslastung. Man ist dem angestrebten Reiseverkehr wieder einen Schritt näher gekommen.
1972 erfolgte die Geschäftsübergabe von Johann Weingartner an Helmut und Minna Weingartner, es entstand die Firma "Weingartner-Reisen", die bis heute diesen Namen trägt.
Im Jahr 1973 wurde gegenüber dem Wohn- und Geschäftshaus eine Omnibushalle mit 12 Stellplätzen, inkl. Waschplatz, Sozialräumen und firmeneigener Werkstatt errichtet. Erstmals konnte man sich auch in den Wintermonaten um den immer größer werdenden Fuhrpark kümmern.
Der Stuttgarter Omnibusbauer Neoplan erwarb imselben Jahr das ehemalige Glas Werk in Pilsting bei Landau und baute vortan in Niederbayern Omnibusse auf höchstem Niveau. Helmut Weingartner erwarb einen der ersten in Pilsting gebauten Neoplanbusse vom Typ Hamburg. Dieser Bus war eine Revolution in Sachen Busfahren. Panoramascheiben, ein Kofferraum der nicht mehr in den Fahrgastraum hinein ragt und ein Heckmotor, der gegen den Fahrgastraum isoliert war, machten Ausflugsfahrten immer attraktiver und angenehmer.
1974 wurde das erste eigene Busreiseprogramm vorgestellt. Bisher machte sich Weingartner Reisen nur einen Namen mit Vereins- und Gruppenausflügen. Mit diesem ersten Busreiseprogramm konnte jedermann zum Neukunden werden und Reiseinteressierte suchten sich ganz individuell ihr nächstes Reiseziel.
1976 verstarb der Seniorchef Johann Weingartner.
Im Jahr 1979 eröffnete Weingartner Reisen das erste eigene Reisebüro im Etzdorfpalais in Landshut. Ein großer Wunsch von Helmut Weingartner geht in Erfüllung. Nach seiner Meinung konnte ein Busreise-Veranstalter nur mit einem eigenen Reisebüro weiter wachsen, bewahrheitete sich. Das Unternehmen verfügte zu diesem Zeitpunkt bereits über einen Fuhrpark von 8 modernen Neoplanbussen, die für Reisebusfahrten in ganz Europa geeignet waren.
In diesem Jahr erscheint das erste vierfarbige Reiseprospeckt in DIN A4, das zum Teil noch persönlich zu den Stammkunden gebracht wurde. Dieses erste Vierfarbprospekt hatte bereits 32 Seiten und beinhaltete 80 Reisetermine von 2 Tagen nach Trier bis 17 Tage über Griechenland nach Israel.
1983 verstarb die Seniorchefin Frau Magdalena Weingartner. Sie war bis zuletzt die gute Seele der Firma. Bei allen Fahrern beliebt, war sie immer um Zusammenhalt und Einigkeit bemüht.
1985 beendet Sohn Christian Weingartner (Enkel des Firmengründers) seine Lehre im Kfz-Mechaniker-Handwerk, 1990 legte er die Prüfung als Kraftverkehrsmeister bei der IHK in Passau ab, 1992 erhielt er den Meisterbrief als Kraftfahrzeugmechaniker von der Handwerkskammer in Passau. Er ist seit diesem Zeitpunkt für den gesamten Fuhrpark verantwortlich. Zeitgleich absolvierte Tochter Martina Weingartner ihre Lehre als Bürokauffrau und war anschließend für das Reisebüro, sowie den alljährlichen Busreisekatalog zuständig.
Im Jahr 1993 wurde nach Umbau des Privat- und Geschäftshauses das Reisebüro in Gündlkofen, Hauptstr. 40 eröffnet. Das Gebäude, das im Jahr 1946 von Johann und Magdalena Weingartner gebaut wurde, steckt immer noch im nun neuen Gebäude. Das Dach wurde abgeflacht, eine neue Garage mit Wohnung angebaut und die beiden ersten Busgaragen aus 1946 sind mit einem Wintergarten verbunden und beherbergen das neue Reisebüro.
1994 konnte Christian Weingartner die erste öffentliche Auschreibung der Landshuter Verkehrsbetriebe für Weingartner Reisen gewinnen. Zunächst wurde ein Linienbus auf der Städtischen Linie 3 Auloh – Wolfgangssiedlung eingesetzt. Später folgten zwei Gelenkzüge auf der Linie 1 Kumhausen – Altdorf und ein Midibus für die Linie 5/10 Altsadt – Preisenberg - Metzental. Daraus ergab sich eine erhebliche Fuhrpark- und Personalerweiterung. Erstmals kamen in der Firma Niederflurlinienbusse zum Einsatz, welche ausschließlich für den ÖPNV bestimmt waren.
Heiratete der zukünftige Firmeninhaber Christian Weingartner seine Ehefrau Liane, geb. Hertel. Liane Weingartner war zu dieser Zeit Sozialversicherungsfachangestellte bei der LVA in Landshut und unterstützte Christian Weingartner in allen kaufmännischen Fragen. Die gemeinsame Tochter Lucie Weingartner kommt am 28.12.1997 zur Welt und ist damit die 4. Generation.
Im Jahr 2000 fand die Geschäftsübernahme durch Christian und Liane Weingartner statt. Helmut und Minna Weingartner sind natürlich weiterhin als Seniorchefs eine wichtige Stütze in der Firma. Die Schwester des Firmeninhabers, Martina Bauer, bleibt ebenfalls in der Firma und ist weiterhin für die immer umfangreicher gestalteten Reiseprospekte zuständig. Bald wird deutlich, dass Christian, Liane und Martina ein wichtiges Dreierteam für die Führung von Weingartner Reisen darstellen.
Am 01.04.2001 wurde das 70-jährige Betriebsjubiläum gefeiert. Über 2000 Personen informierten sich bei bestem Frühjahrswetter und bayerischen Schmankerln rund ums Reisen. Sie alle waren dabei als der erste Starliner der Royal Class Klasse eingeweiht wurde. Mit diesem Fahrzeug begann ein neues Reisekapitel bei Weingartner Reisen. Die ersten Exklusiv Reisen wurden in das Reiseprogramm aufgenommen.
20.09.2002 wurde das Reisebüro am Betriebshof Gündlkofen erweitert und es entstand ein ansprechendes Reisebüro im toskanischen Flair. Damit wurde das Gebäude von 1946 ein weiteres Mal grundlegend saniert und umgebaut die ersten Garagen von Johann Weingartner sind nun das Reisebüro und die Zentrale von Weingartner Reisen.
Der immer moderner werdende Fuhrpark, das veränderte Reiseverhalten der Wintersportler und das Wegbrechen der schon zur Tradition gewordenen Eishockeyaufträge machten es notwendig, das neue Beschäftigungsfelder in der Wintersaison erschlossen wurden. So erschien im September 2003 der erste Weingartner Reisen Winterkatalog mit vielen neuen Reiseideen zur weißen Jahreszeit.
Mitte 2004 verlor die Firma Weingartner aufgrund des europäischen Ausschreibungsrechts Ihr Standbein als ÖPNV-Partner der Stadtwerke Landshut. Der Fuhrpark- und Mitarbeiterstamm verringerte sich daher erheblich. Die extra für den Liniendienst angeschafften Niederflurlinienbusse wurden zum Großteil verkauft. Nur auf der eigenen Linie 9 kamen diese speziellen Fahrzeuge weiterhin zum Einsatz.
Weingartner Reisen ist zum ersten Mal mit einem Stand und den aktuellen Busreiseprospekt als Aussteller auf der Caravan und Boot in München. Christian Weingartner und der erste Reisebusfahrer der Firma, Jürgen Hensler, betreuten den neuen Stand. Die beiden konnten hunderten von Busreiseinteressierten Auskunft geben über sämtliche Rundreisen die mittlerweile ein Markenzeichen für Weingartner geworden sind. Es war klar das ein Stand auf der Boot….. ein absolutes Muß darstellt.
Zum 75. Firmenjubiläum von Weingartner Reisen, fand die Übernahme des Busreiseveranstalters IdealTours durch Weingartner-Reisen statt. Der Firmeninhaber von IdealTours, Helmut Kiermeier übergab seine Firma mit 5 Mitarbeitern und einem Volvo Bus an Christian und Liane Weingartner. Unter der Federführung von Martina Bauer entstanden der erste "Allesineinem"-Reisekatalog, und der Tagesfahrtenprospekt, die das Beste der beiden Reiseveranstalter beinhalteten.
Zeitgleich wurde das Reisebüro IDEALTOURS am Gärtnerplatz in München mit drei Mitarbeitern übernommen. Somit hat Weingartner-Reisen auch einen Stützpunkt für seine Münchner Kunden.
Am 18.11.2007 verstirbt der Seniorchef Helmut Weingartner. Ein Uhrgestein von einem Menschen der sich dem Busreisen voll und ganz gewidmet hat. Wie sein Vater Johann Weingartner war Helmut Weingartner immer im Einsatz für das Unternehmen, das nun durch die dritte Generation geführt wird.
Am 01.10.2008 schließen wir unsere Pforten am Gärtnerplatz und eröffnen unser neues Reisebüro in München am Viktualienmarkt. Unser kompetentes Reisebüro-TEAM bedient Sie nun im Herzen von München.
Am 25.01.2010 ist es endlich auch in Landshut soweit! Wir finden in der Altstadt 25 neue größere Räume und eröffnen unser Altstadt-Reisebüro mit unserem Coffee-Shop Casa Antiqua. Unser Mitarbeiter-TEAM in Landshut erweitern wir auf 3 kompetente Reisebürokauffrauen und zwei Servicekräfte im Gastronomiebereich. Das erste Reisebüro das von Helmut Weingartner 1979 im Etzdorfpalais eröffnet wurde, schloss Christian Weingartner damit genau nach 30 Jahren.
Weingartner-Reisen feiert sein 80 jähriges Firmenjubiläum. Wie schon vor 10 Jahren waren wieder tausende Busreiseinteressierte am Betriebshof und bestaunten unseren neu eingeweihten Jubiläumsbus. Dieses Fahrzeug setzte wieder Maßstäbe in Sachen Reisekomfort. Das Sprichwort „Nur Fliegen ist schöner“ hat keine Bedeutung mehr.
Eine Abendveranstaltung mit „Bertl und I“ und der Auftritt zahlreicher Tanzgruppen, rundete die Feierlichkeiten zusätzlich ab.
Der Musik- und Theaterreiseveranstallter Rainer J. Beck aus München bekommt zum Saisonstart einen neuen Theaterbus, den Weingartner Reisen exklusiv für ihn bauen und ausstatten ließ. Das Fahrzeug verfügt über ein besonders luxuriöses Interiör mit abgetrennter Küche, großen Garderobenschränken und einem nach hinten ansteigenden Theaterboden.
Nach der Lockerung des Personenbeförderungsgesetztes wurde es möglich in Deutschland Fernbuslinien zu eröffnen. Christian Weingartner gelang es mit der der Deutschen Post einen Vertrag zur Bedienung der Postbuslinie München-Berlin-München zu schließen. Für die Bedienung der Linie wurden 4 Scania Postbusse angeschafft. Ein weiteres wichtiges Standbein konnte am Markt plaziert werden.
Das Glück mit den Postbussen währte nicht lange. Leider verkaufte die Post die Fernbussparte an „Mein Fernbus“ und die vier Postbusse musten wieder verkauft werden. Vom heißumkämpften Fernbusmarkt zog sich Weingartner Reisen komplett zurück.
85 Jahre Weingartner Reisen. Im April fand dazu ein Jubiläumsfest auf Reisen statt. Mit sechs Bussen und 250 Fahrgästen machten wir uns auf nach Rovinj. Bei tollem Wetter und jeder Menge Reisehighlights feierte die Belegschaft mit den Mitreisenden.
Der Betriebshof in Gündlkofen erfuhr eine rundum Sanierung. Ein benachbartes Grundstück konnte zugekauft werden und ein großer Kundenparkplatz entstand. Dazu wurde eine neu Tankabfüllfläche gebaut, die Halle aus 1973 neu eingedeckt, Isoliert und auf eine Einfahrtshöhe von 4,50 Metern angehoben. Die Hauptstromversorgung wurde erneuert und eine 40 KW PV-Anlage zur Eigenstromversorgung installiert. Somit kann in Zukunft viel Energie und damit CO² eingespart werden.
Lucie Weingartner erlangt am Maristen Gymansium in Furth die Hochschulreife. Das Abiturzeugnis bekommt Sie am 24.06.2016.
Stand: 20.02.2017